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Die Geschichte von Richi, dem Päckli-Pöschlter

Mein Leben fand lange ohne Fernseher statt, ich lebte mein Leben und meine Freizeit intensiv und da hatte ein Fernsehprogramm keinen Platz. Ich informierte mich im Radio, und ab 1985 hatte meine GoldWing serienmässig ein Radio-Gerät. Als ich mit Sigrid zusammenzog, hatte sie zwar einen Fernseher, aber der lief jeweils nur dann, wenn sie die Wäsche glättete und ihren Heimsender WDR anschaute. Im Sommer schauten wir vielleicht mal ein Auto- oder ein Töff-Rennen, im Winter vielleicht mal einen alten James Bond-Film.
Auf alle Fälle sah ich in einer Werbung des Schweizer Fernsehens eine Postwerbung und erkannte «meinen Päckli-Pöschtler», der jeweils an der Tramstrasse seine Päckli-Tour hat. Als ich ihn das nächste Mal begegnete, fragte ich ihn, ob es möglich sei, dass ich ihn im Schweizer Fernsehen gesehen hätte. Er bejahte meine Frage, ich lud ihn zum Kaffee ein. Da erzählte er seine Geschichte:

Vor Jahren habe ich hier das Töfffahren gelernt

Ja, das sei richtig. Immer, wenn in der Werbung ein Päckli-Pöstler gebraucht werde, werde er für das Drehen des Werbefilms von seiner Arbeit freigestellt. Im Film, so wie ich mich erinnerte, ging es um Winteraufnahmen und ich glaube mich zu erinnern, dass noch ein Hund, ein Bernhardiner, im Einsatz war. Nachdem er all das erzählt hatte, wie das so abläuft und wie spannend diese Einsätze für ihn seien, schaute er sich um, betrachtete die vielen Aufnahmen an der Wand mit den Schülern, die die Prüfung bestanden hatten. Da sagte er, dass seine Töff-Karriere auch hier an der Tramnstrasse begonnen hätte. Er war in der Zeit, als noch Küde an der Tramstrasse war, also zwischen 1987 und 1990 da, als er seine Ausbildung gemacht hat. Da war er noch ein schmächtiger junger Knabe ...
lch hätte ihn nie wiedererkannt: Denn jetzt war er über 40 und in dieser Zeit hatte er sein Gewicht wohl annähernd verdoppelt (nicht ganz ...) Aber es war eine dieser schönen Begegnungen mit ehemaligen Schülern. Bei mir existieren sie halt immer so in der Erinnerung, wie sie uns damals verlassen haben. Klar, alle werden älter, wir alle - natürlich!

Die neuste Werbung von GALAXUS (März 2020)



Wohl die ganze Schweiz dürfte darüber schmunzeln!

Werbung ist entweder sehr schön, witzig oder krass! Dieser Film startet sehr schön, zeigt dann eine witzige Situation (... die Männer sind nie da, wenn man sie braucht ...) und endet krass, für einige wohl peinlich, andere denken halt alltäglich: Es gibt tatsächlich solche Situationen, die zufälligerweise passieren, wie mir mal eine Pöstlerin schilderte. Bei ihr fiel das Tuch, als sie den Kunden an der Türe eine Unterschrift geben liess. Aber Nacktheit ist ja heute keine Katastrophe mehr, sei es in der Werbung, in Zeitschriften oder im Fitnessclub unter der Dusche oder in der Sauna. Das gehört schliesslich zum Leben ...

SWISS-MOTO 2005


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