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Über Pfeil oben rechts «Weiter» zu «Michal's Unfall vom Ostermontag, 13.April 2020» |
Sept. 2021: Neues Kapitel in dieser Geschichte |
Neues Kapitel in dieser Story: Ich war Ende Sept. anlässlich einer Führerprüfung im Albisgüetli. Ich erkannte meinen ex-Fahrschüler an seiner Kleidung, als er auf die Führerprüfung wartete. Der Zufall bescherte ihm denselben Übungsplatz (unterhalb des Gebäudes) wie meinem Fahrschüler. So blieb ich nach dem erfolgreichen Manövertest meines Fahrschülers noch etwas stehen und beobachtete ihn. Im geraden Slalom leicht bergauf fiel er raus und stand mit seinem Fuss ab. Ich schaute dann noch seine Notbremsung an: Diese gelang ihm zufriedenstellend, aber nach der Manöverprüfung ging er unverrichteter Dinge nach Hause.
Urs Tobler, Nachtrag: 6.10.2021
Hier [45 KB]
geht es zu ganzen Geschichte |
Warnung betr. Yamaha MT-07 und Tracer 700 |
Am Ostermontag 2020 hat mein Fahrschüler mit einer neuen Tracer 700 einen Selbstunfall gebaut. Da er bei seiner Notbremsung das ABS nicht aktiviert (zu wenig schnell/stark gezogen) hat, kletterte die Maschine auf das bremsende Vorderrad, das Heck hob ab und da er nicht die Bremse löste, kam es zum Überschlag! Hier [45 KB]
geht es zu ganzen Geschichte |
Berichte aus eigener und fremder Erfahrung ... |
... haben sich gehäuft: In meiner Fahrschule hatte ich mehrere brenzlige Situationen, weil sich beim Bremsen auf Asphalt Fahrschüler mit einer MT-07 beinahe überschlagen haben. Da ich viel unterwegs bin, sei es in der Funktion als Prüfungsleiter an Fahrlehrerprüfungen oder als Teilnehmer in Fahrlehrer-Fortbildungen, oder in der Arbeitsgruppe der Kat. A des Schweiz. Fahrlehrer-Verbandes, wo wir ein Lehrmittel für die Ausbildung von Motorradlenkenden ausarbeiten, kamen solche Schilderungen von allen Seiten, teilweise mit schlimmen Folgen für die Betroffenen. Im letzten Frühling nun ist ein Fahrschüler von mir verunfallt und hat seine nigel-nagel-neue Tracer 700 zu Schrott gefahren. Hier geht's zu seiner Geschichte! |
Nicht funktionierendes ABS bisher vor allem b. BMW |
Schon vor Jahrzehnten gab es immer wieder Berichte, dass insbesondere bei Demonstrationen (offizielle BMW-Veranstaltungen, bei Polizei- oder FL-Fortbildungen, Sicherheitstrainings, Fachtagungen usw.) das ABS ausgefallen ist. BMW hat sich immer darauf berufen, dass die Warnlampe dies angezeigt hätte. Keinen Zweifel, die blinkende Lampe kennen wir doch - aber es waren immer Profis am Werk! Wie will ein Alltagstrottel (wie unsereins) dies erkennen, wenn selbst Profis solche Fehler passieren. Auch in einer unserer Motorrad-Fahrlehrer-Weiterbildungskursen, am «BMW-Day» des Ostschweizerischen Fahrlehrer-Verbandes (OFV) im Atzmännig passierte dies: Ich hatte noch gesagt, dass man «nun mal richtig die Sau rauslassen könne und voll am Hebel ziehen», bei Bremsversuchen auf Kies. Ein Teilnehmer tat das und, oh Schreck oh Graus, fuhr ein paar Meter mit blockiertem Vorderrad, bevor er - zum Glück instiktiv - die Bremse löste und damit den Sturz verhindern konnte. Hanspeter Liebhardt lokalisierte den Fehler beim rasanten Start im Kies: Das Signal der gleichmässigen Drehzahl am Vorder- und Hinterrad fehlte ... Das Hinterrad hatte zuviel durchgedreht, dann kann sich das ABS nicht aktivieren und DIE LAMPE BLINKT NATÜRLICH - doch wer schaut darauf?!?
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Mangelnde Spannung: Typische Prüfungs-Situation |
Der Töff-Experte steht am Startbalken für die Notbremsung. Der Kandidat hat mit dem Notschalter rein gewohnheitsmässig den Motor abgestellt, nicht aber die Zündung: Wenn nun die Erklärungen dauern, vielleicht Fragen und Gegenfragen gestellt werden, anschliessend der Experte zu Fuss zur Bremsstrecke hinuntergeht, so ist genau dieser Fall gegeben! Wer schaut dann beim Beschleunigen noch auf die ABS-Kontrollleuchte, ob sie nach ein paar Metern ausgeht? Die Konzentration ist, beim Leuchten der «Rotlampe» sofort die geforderte Bremsung einzueiten. «Voll ziehen und ja drauf bleiben für eine effiziente Bremsung» bis zum Stillstand... x-mal geübt! |
In Fachmagazinen, selbst im ADR/ZDF thematisiert |
Der Ursprung liegt - offenbar nur bei BMW? - am System, welches eine Mindestspannung braucht, um zu funktionieren. Fehlt diese Spannung, dann aktiviert sich das System nicht und die Lampe blinkt natürlich. Nur wer schaut beim Losfahren auf den Tacho*, bzw. in die Instrumenten-Tafel? Vielleicht könnte man mit einem akustischen Biep-Signal eher darauf aufmerksam machen wie wir es bei den Sicherheitsgurten im Auto kennen. *) A propos auf den Tacho schauen: Meine amerikanische GoldWing zeigt nach dem Einschalten der Zündung automatisch alles in Meilen. Das ist gut in der Tempo 30-Zone [ ;-) ] - Spass beiseite, ich fahre ab und zu kilometerweit (4, 5 km) bis ich zum ersten Mal auf dem Tacho erkenne, dass ich auf Km/h umstellen muss!
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Eine Ausbildung fürs Leben |
Darum lernen alle Fahrschüler an der Tramstrasse bremsen ohne ABS: Wer das System nicht ausschalten kann, bekommt ein Motorrad zum Üben ohne ABS, weil das einfach zur Ausbildung gehört. Fällt das ABS-System nämlich aus, aus welchem Grund auch immer, muss ein Töff-Fahrer wissen, wie die Bremse funktioniert ohne ABS. |
BMW verweist auf die Kontrollleuchte |
Die Firma BMW hat sich immer damit rausgeredet, dass eben genau aus diesem Grund die Kontrollleuchte solange blinkt, bis sich das System aktiviert hat und erst dann ausgeht. Solange die Kontrolleuchte blinkt, funktioniert also das ABS nicht und kann seinem Fahrer auch nicht helfen. Das erinnert mich schwer an den «Gummitöggel», den die Firma HONDA über Jahre an die Seitenständer verbaut hat, dessen Funktion es war, am Boden zu streifen und damit den nicht eingeklappten Seitenständer hochzuziehen. Ich selbst bin 2 mal gestürzt mit meiner GoldWing Aspencade Jahrgang 85 wegen des vergessenen Seitenständers, dabei einmal mit einem parkierten Auto kollidiert, was mich durchaus das Bein hätte kosten können. Beim zweiten Mal, wo ich gestürzt bin, war es ausserorts bei relativ hoher Geschwindigkeit: Ich sass (wie beim ersten Mal, genau gleiches Schema) auf dem Töff, redete diesmal mit einem Mech von Hans Küng im ersten Geschäft in Greifensee, fuhr dann los, in zwei Rechtskurven "lugte" der Seitenständer in die Luft - beim Ausweichen bei einem 4-Spänner-Pferdewagen, der unterwegs zum Sechseläuten war, aber dann setzte ich heftig auf und stürzte in der linken Strassenhälfte am Pferdewagen vorbei, nicht auszumalen, was passiert wäre, hätte ich das Pferdegespann von hinten abgeräumt!!! Ich habe dann selbst den Seitenständer elektronisch gesichert mit einem Magnetschalter, dass es mir kein drittes Mal mehr passieren kann. HONDA hat sich rausgeredet: Ich wünsche niemandem etwas schlechtes, aber dem Techniker von HONDA habe ich gewünscht, weil er nicht auf meine Kritik einging, dass er sich wohl am besten selbst einmal damit auf die Schnauze legen sollte... Ab Jahrgang 1987 wurden dann auch alle HONDAs mit einem elektronisch gesicherten Seitenständer ausgerüstet. |
Nur der Importeur kennt die Anzahl der Unfälle |
Im Fall meines Fahrschülers hatte der Importeur gleich zwei Maschinen verkauft: Mit der ersten verunglückte er, die zweite (die erste erlitt Totalschaden) bezahlte die Vollkasko-Versicherung. Jemand erklärte mir, dass es ein Fehler am System sei, dass der Durchmesser der zuführenden Leitung nicht genügend Durchfluss zulässt, um das System schnell genug zu aktivieren. Es hat aber auch mit dem Layout der Maschine zu tun: Hoher Schwerpunkt, Fahrer nahe am Lenker sitzend, lange Federwege in der Vordergabel - damit lässt sich das ganze System leicht nach vorne kippen! Wer die Bremse nicht löst, überschlägt sich automatisch! Meine Aussage: Auch ABS-Bremsen sind nicht dubel-sicher, wie verschiedene Motorräder in der Vergangenheit bereits aufgezeigt haben und der Fortschritt bei den Reifen hat das Problem noch weiter zugespitzt. Ältere Systeme mit modernen Reifen kommen damit nicht mehr klar und ohne Überschlagsschutz sind sie für den Alltagsfahrer, insbesondere aber für Fahranfänger nicht sicher genug. Deshalb kann ich diese Motorräder meinen Fahrschülern nicht empfehlen!
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Abhilfe würde einzig der Gang zum Richter bringen |
In den Fahrlehrer-Kreisen, aber auch bei Weiterbildungs-Institutionen, ist die Gefährlichkeit der MT-07-Modelle seit Jahren bekannt. Es kam bei Bremsübungen immer wieder zu Stürzen und zu ganz gefährlichen Situationen wie bei keinem anderen Motorrad-Modell. Früher gab es gefährliche Ducati-Modelle, auch gewisse Honda- und BMW-Modelle waren bei zögerlichem Bremsen Überschlags-gefährdet. Um den Hersteller in die Verantwortung zu ziehen, müsste ein Yamaha-Fahrer, der davon betroffen ist, vor Gericht gehen und dann müsste der Hersteller beweisen, dass es ein Fahrfehler war. Eine technische Hochschule könnte bestimmt den Ursprung dieses Mangels lokalisieren, ich tippe, wie bereits erwähnt, auf die mangelnde Übereinstimmung der Bremse mit gut haftenden modernen Reifen.
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2021-03-15 Neuer Text |
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