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Weniger Getötete + Schwerverletzte im Str.verkehr

bfu registriert 328 Getötete und 4508 Schwerverletzte im Jahr 2010

Erfreulicherweise ist die Zahl der Verkehrsopfer letztes Jahr wiederum gesunken: 2010 starben auf Schweizer Strassen 328 Menschen (2009: 349 / minus 6 Prozent), 4508 wurden schwer verletzt (2009: 4708 / minus 4 Prozent). Dies ergab die jährliche Erhebung der bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung bei den kantonalen Polizeistellen.



Tabelle 1: Getötete im Strassenverkehr, 2005–2010 BFS-Statistik bfu-Umfrage 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2010 vs. 2009 Personenwagen 178 156 162 156 136 130 –4 % Motorrad 86 69 82 83 78 69 –12 % Fahrrad 37 35 30 27 54 31 –43 % Fussgänger 69 76 79 59 60 76 +27 % Andere 39 34 31 32 21 22 +5 % Total 409 370 384 357 349 328 –6 % mögl. Geschw.einfluss 178 135 134 147 118 113 –4 % mögl. Alkoholeinfluss 79 58 55 58 56 57 +2 % Quelle: BFS/kantonale Polizeibehörden © bfu, 2011



Tabelle 2: Schwerverletzte im Strassenverkehr, 2005–2010 BFS–Statistik bfu–Umfrage 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2010 vs. 2009 Personenwagen 1 721 1 721 1 641 1 599 1 402 1 280 –9 % Motorrad 1 451 1 482 1 599 1 374 1 466 1 388 –5 % Fahrrad 815 804 802 821 858 842 –2 % Fussgänger 707 733 793 638 704 706 0 % Andere 365 326 400 348 278 292 +5 % Total 5 059 5 066 5 235 4 780 4 708 4 508 –4 % mögl. Geschw.einfluss 1 248 1 295 1 223 1 109 1 139 1 028 –10 % mögl. Alkoholeinfluss 655 737 742 647 638 614 –4 % Quelle: BFS/kantonale Polizeibehörden © bfu, 2011

Bei den Insassen von Personenwagen hat die Zahl der Schwerverletzten und Getöteten weiter abgenommen, womit sich der Trend der vergangenen Jahre bestätigt. Zu den Gründen, die zu einem immer besseren Schutz der PW-Insassen führen, zählen die technologischen Fortschritte (insbesondere Fahrer-Assistenz-Systeme), verbesserte Infrastrukturen sowie koordinierte präventive und repressive Massnahmen der Verkehrspolizei. Die positive Entwicklung darf indessen nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch immer zu viele PW-Insassen auf Schweizer Strassen schwer verletzt werden oder ihr Leben verlieren. Eine weitere deutliche Senkung der Unfallzahlen ist nicht nur nötig, sondern dank den Massnahmen des Verkehrssicherheitsprogramms Via sicura auch möglich.

Weniger ausgeprägt ist der Sicherheitsgewinn bei den verletzlicheren Verkehrsteilnehmern. Insbesondere die Getötetenzahlen können – wenn man nur ein einzelnes Jahr betrachtet – jeweils starken Schwankungen unterliegen. 2009 war vor allem die kurzfristige Entwicklung bei den Fahrradfahrern besorgniserregend – dieses Jahr sind die Unfallzahlen jedoch wieder rückläufig. Dafür stimmen 2010 jene der Fussgänger nachdenklich: Die Anzahl der Getöteten hat gegenüber dem Vorjahr um rund einen Viertel zugenommen. Dieser Anstieg ist interessanterweise vollumfänglich auf Unfälle ausserhalb des Fussgängerstreifens zurückzuführen, während die Zahl der in den Medien regelmässig thematisierten Opfer auf dem Fussgängerstreifen stabil geblieben ist (Jahresvergleich 2009-2010: Getötete auf Fussgängerstreifen 21 vs. 20 / Getötete ausserhalb Fussgängerstreifen 39 vs. 56).

Die meisten Fussgängerunfälle ereignen sich beim Queren der Strasse, im Innerortsbereich und zu Hauptverkehrszeiten. Durch eine konsequente Senkung der Geschwindigkeiten liessen sich zahlreiche Unfälle vermeiden oder in ihrer Schwere reduzieren. Bei einer Kollision zwischen einem Fussgänger und einem Fahrzeug mit Tempo 30 sterben 10 Prozent der Fussgänger – bei Tempo 50 sind es bereits 70 Prozent. Die bfu propagiert daher das Modell Tempo 50/30. Es sieht vor, alle Gemeindestrassen in zwei Kategorien einzuteilen: Die verkehrsorientierten Strassen sind vor allem Haupt- sowie wichtige Nebenstrassen und werden mit Tempo 50 generell signalisiert. Die Strassen in den Siedlungen sollen in Tempo-30-Zonen eingebunden werden. Diese Massnahme erhöht nicht nur die objektive Verkehrssicherheit, sondern führt auch dazu, dass sich gerade die langsameren Verkehrsteilnehmer auf den Strassen sicherer fühlen.

Um die Sicherheit der verletzlicheren Verkehrsteilnehmer nachhaltig zu verbessern sind – von Politikern und Planern über Polizei- und Präventionsstellen bis hin zu den verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen – weitere Anstrengungen nötig. Die bfu beispielsweise wird ihr 13. Forum Strassenverkehr im November 2011 dem Thema "Verkehrssicherheit in Dörfern und Städten: Haben wir die Fussgänger vergessen?" widmen. Zudem werden dieses und nächstes Jahr die beiden bfu-Sicherheitsdossiers "Fahrradverkehr" und "Fussverkehr" überarbeitet und aktualisiert.

Anmerkung: Die publizierten Zahlen beruhen auf einer Umfrage der bfu bei den kantonalen Polizeistellen. Die definitiven gesamtschweizerischen Unfallzahlen werden im Sommer 2011 vorliegen und vom Bundesamt für Statistik BFS publiziert. Detailanfragen können deshalb bis zu diesem Zeitpunkt weder vom BFS noch vom Bundesamt für Strassen ASTRA oder von der bfu beantwortet werden. Einzelne kantonale Zahlen werden zu gegebener Zeit veröffentlicht. Danke für Ihr Verständnis.

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