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Fahrerflucht: Verursacher von Polizei gefunden!

E-Mail vom 25.Oktober 2012: Fabio meldet sich bei mir (siehe Mail nebenan)
Nachdem sich Fabio bei seiner Versicherung informiert hatte, wie das nun weitergeht (der erste Mitarbeiter, Berater seiner Familie hatte ihn abgewimmelt!) konnte ich ihn auf den Fonds aufmerksam machen, der bei unbekannten Verursachern bezahlt. Mit diesem Fonds hat Fabio dann Kontakt aufgenommen und alle Forderungen deponieren können.
Sein Lernfahrausweis war in der Zwischenzeit abgelaufen und kulanterweise hat ihm das Strassenverkehrsamt wieder einen neuen Lernfahrausweis ausgestellt, so dass nun seiner Prüfung nichts mehr entgegensteht.



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Auf dem Weg zur Fahrstunde verunfallt

12.09.2012: 5 Minuten nach 7 Uhr erhalte ich einen Anruf von meinem 7 Uhr-Fahrschüler, dass er etwa 500 Meter vor seinem Fahrziel am Fussgängerstreifen von einem Auto von hinten gerammt wurde und dass der Fahrer Fahrerflucht begangen hat. Ich setze mich ins Auto und fahre zur Unfallstelle.

Die Unfallstelle liegt an der Wallisellerstrasse

Links steht ein Auto halb auf dem Trottoir, halb auf dem Radstreifen, etwa 20 Meter vor dem Fussgängerstreifen liegt die Suzuki DL650 Strom auf dem Boden, das Licht noch brennend und eine Gruppe Leute, neben den beiden Polizisten eine Schar Schüler und der betroffene Automobilist, der vom Töff gerammt worden war. Vom unfall-verursachenden Fahrzeug und Lenker fehlt jede Spur: Er war ausgestiegen, war zum Töfffahrer gegangen, der aufgrund seines stark schmerzenden Rückens sich in eine Wiese gelegt hatte, wo auch die übrigen Unfallzeugen sich um den Töfffahrer kümmerten und plötzlich war er einfach weg!

Polizei, bald auch die Sanität, ist auf dem Platz

Ich spreche erst mit dem involvierten Automobilisten: Er ist völlig entrüstet, denn auch er hat sich in erster Linie um Fabio gekümmert, der erst umhergehüpft war, fluchend und gequält von den starken Schmerzen im Rücken, bis er den Anweisungen folgte und sich ins Gras auf den Rücken legte. Der Fahrer des verursachenden Autos war ausgestiegen, schaute, was es dem Töfffahrer gemacht hatte, sah dass er wieder aus eigener Kraft aufstand – setzte sich ins Auto und fuhr davon!
Alle Anwesenden, insgesamt 7 Oberstufenschüler auf dem Schulweg, die beim Unfall zugeschaut hatten, waren entsetzt: Sie schilderten den Polizisten, die bereits die Unfallstelle abgesichert hatten mit Triopan, Warnlicht und Pylonen, was sie gesehen hatten. Sie konnten ganz konkrete Angaben machen, es handelte sich um einen Jeep-ähnlichen blauen Wagen mit Reserverad hinten, wahrscheinlich der Marke Honda (CRV oder RAF), vielleicht auch ein Hyundai. Er hatte hinten ein markantes Reserverad. Der Wagen dürfte an der Front durch den massiven Aufprall beschädigt sein. Die Polizei konnte sowohl Farbspuren sichern wie auch Glassplitter, die nicht vom Motorrad stammten.

Bilder nur auf Fabio's iPhone

Ich war als Fahrlehrer unbeteiligt, konnte aber organsieren, dass eine Fahrschülerin mit dem iphone von Fabio ein paar Bilder von der Unfallstelle machen konnte. Ich wechselte ein paar Worte mit Fabio, der bereits von einer Polizistin vernommen wurde. Hernach wendete sie sich der Schar Schüler zu, die ihre Beobachtungen zu Protokoll gaben. Inzwischen war die Sanität und eine weitere Polizeistreife eingetroffen. Wegen der Fahrerflucht musste der Erkennungsdienst der Polizei die Spuren minutiös sichern.

Im Rettungswagen erste Untersuchung

In der Zwischenzeit wurde Fabio durch die Rettungssanitäter erst stabil gesichert, dann auf die Bahre verschoben und ins Auto gehoben , wo er eingehend untersucht wurde. Ich sicherte Fabios Kleider, übergab das Handy und Portemonnaie an den Rettungssanitäter und verabschiedete mich. Dieser meinte, dass Fabio wahrscheinlich bald wieder nach Hause könne. Das Motorrad blieb auf der Unfallstelle und wird erst später herausgegeben. Leider hatte ich keine Fotokamera dabei und konnte keine Bilder schiessen.

Was geht in einem solchen Menschen vor ...

Was bei mir übrig bleibt: Wie kann jemand einen Unfall verursachen, bei dem mehrere beiteiligte Personen sind, jede Menge Zeugen herumstehen und dann einfach abhauen? Ist es Vorsatz, hat er ein schlechtes Gewissen (die berühmten Handys am Steuer könnten mit im Spiel sein?!?) oder hat er selbst einen Schock erlitten? Man kann doch nicht einfach wegfahren, unglaublich?

Wir hoffen auf baldige Aufklärung

Wer zu diesem Unfall mit dem betroffenen Auto etwas weiss, soll doch diese Informationen unbedingt an die Polizei weiterleiten.

Oerlikon, 12. Sept. 2012 Urs Tobler, Abacus Motorradfahrschule, Tramstr.100
8050 Zürich, Tel. 044 313 13 33, tramstrasse100.ch

Ergänzung: Fabio wieder zuhause

Um die Mittagszeit wurde Fabio nach Hause entlassen, hier der Wortlaut seines SMS: Sali Urs! Ha en Wirbelkörper bruche (1.L), 6 Wuche absolut kei Belastig und arbetsunfähig … d’Ärzt hend gseit da ich nüt ade spinalröhre verletzt ha, d.h. kei Nerve etc. chani hei. Ich wür susch zu Dir co ad Tramstrass wegem Schlüssel… Wenn bisch Du ume? Min Brüeder isch daund fahrt mi schnell. Hends de ander scho gfunde, weisch au niit? (12.09.2012, 11:24:05)


Auf dem Weg in die Fahrstunde, etwas mehr als eine Woche vor seiner Führerprüfung hat's ihn erwischt: Er wurde am Fussgängerstreifen von hinten angefahren und der Fahrer beging Führerflucht. Für mehr aufs Bild klicken!

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