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Ferien im Winter 2014, 1.Teil

Unser Plan war, ab Samstag, 15. Nov. Ferien zu machen. Wie immer, wenn wir verreisen, hapert es, pünktlich mit den Vorbereitungen zu sein. So hatten wir am Freitagabend, bevor es losging, noch kein einziges Kleidungsstück eingepackt. Den ganzen Freitag hatte ich damit verbracht, meine Homepage auf Vordermann zu bringen, dass von den Ferien aus die Post, die Milly aufgibt, parallel mit E-Mails versandt werden kann. Doch als ich am Samstag veröffentlichen wollte, haperte es abermals mit den verschiedenen Varianten der Rundbriefe und das Zusammentragen der Adressen für die Töffhändler dauerte fast einen halben Tag. So konnte ich erst am späten Samstagnachmittag die letzten Adressen ausdrucken und die Post für Milly bereit legen. An ihr lag es dann, die über 500 Couverts entsprechend in 3 Varianten einzupacken: Für meine aktuellen Fahrschüler/innen, für meine aktiven Kunden und etwas mehr als 100 Töff-Händler, die ich zu Weihnachten mit dem „I love Töff“-Kleber anschreiben wollte.

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Brief an die «Aktuellen Kunden» (Fahrschüler/innen) hier [245 KB]

Brief an die «ex-Fahrschüler/innen» hier [239 KB]

Brief an meine Kundschaft allgemein hier [235 KB]

WEIHNACHTSEINLADUNG als PDF [1'390 KB] -Download



Schliesslich haben wir Ferien - no hurry!

So wurde es Sonntag, bis wir nur einigermassen ans Packen denken konnten. Ein weiterer Plan war es, unsere Wohnung und mein Geschäft soweit aufzuräumen, dass wir mit Freude heimkehren konnten. Dies gelang uns zumindest zuhause, im Geschäft hinterliess ich leider mein gewohntes Puff: So wird es eng werden, was die Weihnachtseinladung betrifft. Aber auch das werden wir hinkriegen.

Alles ist an Bord - wir fahren los!



Am Sonntagabend luden wir die Motorräder und unsere Töffkleider. Neben den Töffs mussten auch noch vier Winterräder Platz finden, da wir ja nicht wissen, unter welchen Umständen wir wieder nach Hause fahren. So wurde es Montag, und, da wir auch noch die Wohnung putzen und aufräumen mussten, schliesslich Montagmittag, bis wir zu unserer weiten Fahrt aufbrechen konnten. Wir wollten langsam, ohne Benützung der Autobahnen nach Spanien fahren, um nachzuvollziehen, was das früher für die Leute bedeutete, als es noch keine Autobahnen gab.

Unsere Fahrt führte uns erst nach Wohlen, wo wir beim MotoCorner ferienhalber anprallten, dann über Lenzburg, Oftringen nach Kirchberg, wo wir auf die Autobahn einschwenkten, um dem Abendverkehr durch Bern zu entgehen.

Erster Reisetag - zum Vergrössern an-klick-en

 


Nach der Abfahrt Kerzers gingen wir etwas verloren und wir fuhren zwischen Murten- und Neuenburger-
see in Richtung Yverdon-les-Bains, wo wir übernachten wollten. Nach der Fahrt durch einen Kreisel in der

Nähe von Payerne landeten wir trotzdem wieder auf der Autobahn und so rollten wir von Süden her in die Bäderstadt. Schliesslich fanden wir eine schöne Übernachtung in einem Traditions-Hotel, dem mit 4 Sternen versehenen „La Prairie“, mit einer kleinen SPA-Anlage, die wir uns gleich zunutze machten.
Wir waren ganz für uns allein: Dampfbad, Sauna und Whirl-Pool! Im Haus gab es ein hauseigenes schmuckes Restaurant mit einer hervorragenden Küche. Der Start in unsere Ferien war zwar etwas verspätet, aber vollauf gelungen.

Start in der Schweiz: Es geht weiter rtg Süden!

Am Morgen des 2.Reisetages stand unser Bus noch immer unangetastet auf dem hoteleigenen Parkplatz. Das war für uns die einzige Sorge, dass wir unser Gepäck heil ins Ziel bringen konnten. Deshalb war uns die Übernachtung im eigenen Land ganz sympathisch. Wir waren nicht gerade früh dran und genossen das versprochene grosszügige Frühstücksbuffet, welches wirklich keine Wünsche offen liess. Nachdem wir unser Hotel-Gepäck verstaut hatten, fuhren wir in den Verkehr, aus Yverdon hinaus: Über Echallens, auf der alten Strasse, wo ich vor 43 Jahre mit dem Tandem zum Genfersee fuhr, erreichten wir Lausanne, bogen aber rechtzeitig nach Crissier ab, um die Stadt selbst zu umfahren. Dem Genfersee entlang ging es über Nyon nach Genf. In Genf fuhren wir am Hafenbecken, am Jet-d‘eau vorbei und landeten im Jenseits, aber irgendwie schufen wir es ohne Autobahngebühren nach Saint-Julien, wo wir auf die D1206 in Richtung Lyon einbogen.

Zweiter Reisetag - zum Vergrössern an-klick-en

 


Diese Hauptstrasse habe ich ebenfalls seit Jahrzehnten nie mehr befahren und es war interessant, über diese landschaftlich schöne Gegend ins Rhonetal zu fahren. Erst war es sehr kurvenreich und bergig. Dann landeten wir in der weiten Ebene, die immer wieder von neuem beeindruckt. Es ist ein Garten Eden, landwirtschaftlich ausgenutzt bis in die hinterste Ecke und mit vielen Verkehrsträgern erschlossen. Lyon konnten wir geschickt mit Schnellstrassen um-fahren, da wir genau zur abendlichen Hauptverkehrszeit von Norden her die Stadt erreichten und wir landeten nach einem heftigen Regenguss wieder auf der N7, die östlich entlang der Rhone nach Süden führt. In Rousillon, wo ich geplant hatte zu übernachten, fanden wir kein geeignetes Hotel, da die meisten um diese Jahreszeit geschlossen waren. Im noch weiter südlich liegenden Tain-l‘Hermitage fanden wir schliesslich ein nettes Familienhotel, wunderbar am Flussufer gelegen mit einer geschlossenen Garage für unser Auto. Im Haus vis-à-vis genossen wir unseren wohlverdienten Znacht, mit schönster Sicht auf die restaurierte Hängebrücke, die nur noch von Fussgängern und Velofahrern benützt werden darf. Nach einem Spaziergang über die Brücke begaben wir uns zurück ins Hotel, wo wir ziemlich müde von der Fahrt fast null-komma-plötzlich einschliefen.



Der Rhone entlang weiter und weiter ...

So brach der 3.Reisetag an: Wir erwachten um halb 9 Uhr und mussten uns fast noch auf die Socken machen, das tolle Frühstücksbuffet (bis halb 10) nicht zu verpassen. Der Speisesaal war erst vor ein paar Tagen neu geplättelt (Boden) worden, das Inventar neuwertig und alles war fantastisch beleuchtet, hübsche Bilder an der Wand, die zu kaufen waren. Das Buffet sah sehr einladend aus und es fehlte an nichts, auch die Eier konnte man sich nach Wunsch zubereiten lassen. So verwöhnt lässt es sich leben und so kamen wir noch fast in Zeitnot mit dem Räumen des Zimmers. Pünktlich um 11 Uhr ging das Telefon, wo wir aufmerksam gemacht wurden, dass die Zeit abgelaufen sei für das Auschecken. Wir sahen bei der Rezeption, weshalb: Eine riesige chinesische Reisegruppe wartete darauf, Zimmer zu beziehen. So brachten wir unser Gepäck zum Auto und machten anschliessend noch einen kleinen Rundgang durchs Städtchen. Auch wollten wir bei Tag die Brücke begehen, die wir schon in der Nacht zuvor begangen waren. Eine Hängebrücke ist immer wieder ein Erlebnis: Diese Brücke war wohl bestimmt schon sehr alt und vieles aus Holz gebaut. Dies war ja der Zweck unserer Reise: Etwas davon mitzubekommen, wo man durchfährt. Hätten wir die Autobahn genommen, so hätten wir alles verpasst. So war es wieder Mittag geworden, bis wir aufbrachen und die Fahrt führte weiterhin der Rhone entlang Richtung Süden.

Dritter Reisetag - zum Vergrössern an-klick-en

 


Nach eine paar Kilometer wechselten wir die Flussseite und wir fuhren die Hauptstrasse (D86), die ich noch aus der Endurozeit kannte: Hier waren wir jeweils bei Valence ab der Autobahn gegangen, um über eine kleine Zufahrt von hinten ins Enduro-Resort zu kommen. Wir konnten uns damit einige Kilometer sparen.



Auf dem Weg wird immer wieder die Bahnlinie überquert und man fährt an einem Atommeiler vorbei, daneben riesige Zementfabriken, die sehr energieaufwändig sind, als Nachbarn. Immer wieder beeindrucken grosse Eisen- und Betonbrücken, die hier schiffbare Rhone teilweise mehrsprurig überspannen. Auch wollte ich unbedingt Sigrid bei Viviers die über 2000 Jahre alte Römerbrücke, welche immer noch intakt ist. Allerdings war sie nun mit einem Fahrverbot belegt, vor Jahren sah ich noch Autos darüber fahren. Die Wassermassen dieses Sommers hatten viele Äste und Bäume angeschwemmt, die in den Torbogen hängen blieben. Würde jetzt wieder viel Wasser kommen, könnte die Brücke Schaden nehmen, wenn der Durchfluss nicht gereinigt wird. Es ist schade, wie fahrlässig wir mit einem solchen Erbe umgehen. Natürlich hat die Brücke heute keine verkehrstechnische Bedeutung mehr, sie ist aber ein Zeitzeuge: Ich frage mich, was man von unserer Zivilisation in zwei Tausend Jahren noch sehen wird.

Noch immer intakt - die 2000jährige Römerbrücke

Auf dem Weg nach Süden wollte ich den Pont du Gard besuchen: Der Eintritt von 18 Euro liess uns aber die Freude nehmen und wir drehten wieder ab, zurück auf die Landstrasse und es ging weiter in Richtung Süden. Die Nationalstrassen in Frankreich sind sehr gut ausgebaut und in Städten meist vierspurige Autobahnen. Das grösste Problem, wenn man nicht auf die Autobahn geht, ist es sich in den Kreiseln zu orientieren. Gut daran ist, dass man, im Unterschied zu einer Ausfahrt auf der Autobahn, mehr Zeit nehmen kann und allenfalls ein oder zwei Mal umrundet werden kann, bis man den richtigen Ausgang findet.
In Richtung Spanien fuhren wir bereits in Nimes in Richtung Südwesten, das Cap d’Agde anpeilend, wo wir von Fredi einen Tipp bekommen haben in einem netten Familienhotel in Mèze zu übernachten. Das ist ungefähr auf halber Strecke zwischen der Schweiz und dem Ziel in Spanien. Da es relativ früh eindunkelt, gingen wir nach Montpellier die letzten 25 Kilometer auf die Autobahn, um noch vor Einbruch der Dunkelheit einzutreffen. Nach der Zahlstelle telefonierte ich Fredi für den genauen Weg: Wir fanden dann auch das Hotel nach seiner Anweisung, aber es war geschlossen. So ging die Suche von neuem los: Da die Tourist Information bereits geschlossen war, informierte ich mich in einer Bar am Hafen von Mèze und die nette Frau des Wirtes zeigte mir ein Hotel mit geschlossenem Parkplatz in Pézenas, das wir in etwa 20-30 Minuten erreichen würden. Wie sie gesagt hatte, führte die Strasse, ich glaube mit 2 Kurven alles geradeaus bis in die nächste Stadt. Dann gin es nochmals etwa solange bis nach Pézenas. Dort erwischten wir wahrscheinleich genau die andere Stadtseite, denn es dauerte lange, bis wir nach einer Irrfahrt die ersten Hinweistafeln auf das Hotel sahen. Es lag in einer Industriezone und musste über 100 Ecken angefahren werden. Es hatte aber auch den Namen gewechselt. Aber es verfügte über den geschlossenen Parkplatz, wie wir uns das gewünscht hatten. Wir bezogen das günstige Doppelzimmer und mussten noch etwas warten, bis das dazugehörige Restaurant seine Pforten öffnete. Dieses war ganz auf die Gäste des Hotel ausgerichtet und war nur in der Zeit zwischen 19 und 22.30 Uhr geöffnet. Die Auswahl an Speisen war gross, und wie es sich in Frankreich geziemt, konnte auch zwischen verschiedenen Weinen ausgelesen werden. Wir fühlten uns gut aufgehoben und liessen uns müde ins Bett fallen.

Vierter Reisetag - zum Vergrössern an-klick-en

 


Aufbruch zum 4.Reisetag mit Grenzübertritt nach Spanien: Die restliche Strecke liessen wir uns von Michelin vorgeben: Schöne, aussichtsreiche Strassen und keine Maut war die Vorgabe. Nach einem kleinen Frühstück, für diese Art Hotel aber mit ausgezeichnetem Angebot an Brot, Yoghurt, Käse, Wurst, Ei und Früchten, setzten wir uns weiter in Richtung Süden in Bewegung.
Kurz vor Perpignan verliessen wir die Küstenroute ins Landesinnere. Es erwartete uns eine ungeahnt schöne Fahrt durch die Pyrenäen, die dank dem schönen Wetter und den angenehmen Temperaturen sorgte nochmals für spätherbstliche Hochgefühle: Picknick im Freien, in einer herrlichen Bergkulisse – wär hätte das gedacht!



Picknick in den Pyrenäen

Vom Grenzübertritt merkten wir kaum etwas und schon waren wir in Spanien. Es war, sowohl auf der französischen wie auch auf der spanischen Seite, ein Mix zwischen (noch) nicht ausgebauten Fern- und top-modernen Schnellstrassen, im Bereich der Städte fast autobahnmässig.



So konnten wir fleissig Kilometer fressen und landeten noch vor Nachteinbruch in Lleila, einer Grossstadt mit allem was dazugehört: Flughafen, Shopping-Center, usw. Und natürlich einem Ibis-Hotel, welches wir wegen des geschlossenen Parkplatzes aussuchten. Schliesslich wollten wir die Ferien nicht ohne unsere Motorräder verbringen. Auch hier hatte es ein Hotel-Restaurant, wo wir uns gut aufgehoben fühlten. Auf dem Laptop schauten wir uns den Rest der Fahrstrecke an: Es dürften etwa 500 Kilometer sein, dank gut ausgebauten Strassen kein Problem.






5. und letzter Anreisetag

Entsprechend brachen wir schon recht früh (für unsere Verhältnisse) auf und waren zügig unterwegs. Auf diesem Weg hatten wir automatisch Barcelona, vor welchem wir von allen Seiten gewarnt wurden, grossräumig umfahren.
Einmal mehr staunte ich, wie fair in anderen Ländern Radarkontrollen durchgeführt werden: Etwa 1 bis 2 Kilometer vor der Kamera steht eine riesige Tafel, dass hier die Geschwindigkeit mit einer Kamera kontrolliert wird.
In einem Fall (Bild rechts) war es eine ausserordentliche, provisorische Geschwindigkeitsmessung über eine grössere Strecke mit mehreren mobilen Kameras: Jede einzelne wurde mittels Pylonen und Tafeln angezeigt, die Kamera stand in einem auffällig markierten Gehege. Bei uns werden Breschen in Maisfelder gefräst, Holzbeigen dienen als Sichtschutz oder auch Armeeplanen, die die Kameras auf den Stativen kaschieren. Da fragt man sich wirklich, ob es sich nun um die Einhaltung der Geschwindigkeit handelt oder um das Generieren von möglichst viel Bussgeldern!

Was ich zu diesem Thema der «Geschwindigkeits-Überwachung» denke, klicke aufs Bild!

Fünfter Reisetag - zum Vergrössern an-klick-en

 





Über lange Strecken fuhren wir entlang des Ebro-Flusses, trafen auf interessante Strassen- und Eisenbahnbrücken und auf ein Atom-Kraftwerk. Irgendwann läutete mein Handy: Die SWISS-MOTO meldete sich wegen meines Standes im Februar. Sonst nahm ich keine Anrufe im Ausland entgegen.

Über weite Strecken folgten wir dem Ebro



Bei Amposta trafen wir auf das Mittelmeer. Auf den schnellen Nationalstrassen, oft 4spurig ausgebaut, kamen wir flott vorwärts, passierten Valencia und versuchten möglichst küstennah nach Denia zu kommen. Unerwartet schnell trafen wir am Nachmittag dort ein und wir fanden schliesslich aufgrund der Adressangaben unser Ferienhaus. Der Schlüssel passte zum Schloss der Gartentüre, der zweite Schlüssel zur Haustüre – wir waren angekommen: Nach 1745 Kilometer, mit € 2.30 Autobahn-Maut sind wir am Ziel eingetroffen.

Aus den Bergen zurück mit Sicht aufs Meer



Diesen Bericht als PDF [2'366 KB] -Download

Der Höhepunkt unserer Reise «Casa del Mas»

An einem regenfreien Tag machten wir uns auf zur «Casa del Mas», einem grossen Wunsch von Sigrid. Dazu die Bilder und der Bericht [5'685 KB]  



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