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Das Wochenende, an welchem in der Schweiz die Neuwahl des Parlamentes angesagt war, konnte kaum einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken: 3 Grad frühmorgens unter dem Hochnebel, maximal 4-6 Grad untertags - schlechte Aussichten für einen «warmen Empfang» am Geburtstag! Doch in der Schweiz gibt es nicht nur eine (kalte) Nordseite, es gibt schliesslich noch den Tessin, welcher südlich der Alpen liegt und dieser hatte dank Nordföhn ein wolkenfreies Herbstwetter mit Aussichten auf 14-16 Grad. Wenn man dann noch einen Kleinbus hat, mit dem man locker 2 Töffs transportieren kann, dann ergeben sich ganz neue Perspektiven!

So kam es, dass ich als «Reiseleiter» kurz vor 19 Uhr in Horgen Sigrid abholte: Sie hatte den Auftrag gehabt, den «Koffer» zu packen und dabei auch das «Töffzeug» mitzunehmen. Insofern wusste sie also, dass es etwas mit Motorrad zu tun haben sollte. Es war schon stockfinstere Nacht: Ich übernahm das Gepäck,versorgte es im Auto (eine Wolldecke verhüllte die «Fracht» gegen unerwünschte Blicke) und liess Sigrid einsteigen. Die Fahrt ging erst über den Hirzel nach Sihlbrugg, dort legten wir einen Tankstopp ein, bevor es dann, wie angekündigt, IN DEN SÜDEN ging...

Zu Gast im «Hotel Tobler» - eine Depandance?

Wir kamen auf der Gotthard-Route, die uns über Luzern und den Seelisbergberg-Tunnel zum Urnersee führte, recht zügig voran und auch das Wetter bot keine Überraschungen auf dem Weg ins Tessin. Während es nördlich des Tunnelportals draussen recht eisig zu und her ging, erlebten wir im Berginnern den frappanten Temperaturanstieg und Sigrid entledigte sich einiger warmen Winterkleidungsstücke. Südlich des Tunnels erwartete uns eine sternenklare Nacht und die Temperaturen lagen im Bereich von 10, 11 Grad. Nach Einbruch der Dunkelheit fallen auch hier die Grade in herbstliche Werte.
Kurz nach Bellinzona, es war schon 21 Uhr, bogen wir ab in Richtung Locarno-Ascona. Ich wusste, dass es eine Ausfahrt von der Schnellstrasse, die hier im unterirdischen Tunnel verläuft, sein sollte: Endlich, die Ausfahrt «Ascona», dann ein Kreisel - ein Hotel-Schild und bald bogen wir in die Einfahrt ab, wo es in Richtung «Hotel Tobler», einem Haus mit 4 Sternen, ging. Ich hatte unsere späte Ankunft telefonisch vereinbart und Frau Slavica erwartete uns an der Reception.

Ein kurzer Blick in das versprochene Garten-Zimmer, ein kurzer Kleiderwechsel von Urs und bald landeten wir im Restaurant des Hotels, wo wir noch einen kalten Tessinteller, mit herrlichem dunklen Brot, bei einem halben einheimischen Roten geniessen durften. Beim Kaffee zum Abschluss überzeugte uns die Serviertochter noch von einem Crème-Cornet als Nachtisch, das wir keinesfalls auslassen dürften, welches wir dann gemeinsam verspeisten. Alsbald zogen wir uns zurück ins Zimmer im «Hotel Tobler», wo wir bald vom langen Tag und der Müdigkeit übermannt in den kuscheligen Decken einschliefen - die Überraschung fürs erste war mal perfekt: Weitere sollten ja morgen folgen...

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