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11. März 2010 in der Kirche Henggart

Es war «sad», leider fällt mir kein passenderes Wort ein, an diesem Wintertag Antje ein für alle Mal zu verabschieden: Eine junge, kaum 35 Jahre alte Frau wird jäh aus ihrem Alltag, aus ihrer Umgebung gerissen. Sie hinterlässt ihren Mann, ihre eigene Familie und die ihres Mannes, und ganz viele Motorrad- und andere Freunde. Es ist in solchen Momenten schwer, dass Schicksal zu begreifen...



E-Mail von Tony Ruepp, Pat's Vater vom 9.3.2010

Gestern erhielt ich von Tony Ruepp, dem Vater von Pat, folgende traurige Nachricht:

«Heute vor einer Woche verstarb Antje Ruepp ganz unerwartet. Hier die Meldung, die ich an meinen Töff-Bekanntenkreis schickte:

Liebe Töffkolleginnen und Kollegen
Es war ja an einer Pfingsttour vor vielen Jahren, als sich Antje und Patrick in Leutenberg kennen lernten. Als sie vor etwa 10 Jahren heirateten, waren viele von euch mit dabei.
Am letzten Dienstag geschah aber etwas unfassbares, Antje starb völlig unerwartet mit noch nicht mal 35 Jahren. Eine Embolie riss sie mitten aus dem Leben.
Vreni telefonierte noch mit ihr und sie schmiedeten Pläne, nichts liess erahnen, dass keine zwei Stunden später so etwas schlimmes passiert. Wir sind sehr traurig über diesen Todesfall, war Antje doch für uns wie eine Tochter. Wer sie kannte weiss, wie aufgeweckt und voller Schalk sie war.
Am meisten aber tut uns Patrick leid, der nun wieder allein ist. Die beiden passten ja so wunderbar zueinander und hatten noch so viele Pläne.

Wir sind geschockt und sehr traurig.
Liebe Grüsse
Vreni und Tony»



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Einmal mehr hatte es frisch eingeschneit. Ich war froh, dass ich nicht alleine zur Beerdigung fahren musste. Sigrid, meine Lebenspartnerin, musste eine Weiterbildung in Luzern besuchen. Oski Peter, der immer da ist, wenn man ihn braucht, begleitete mich auf dieser Fahrt. Wir parkierten das Auto im frisch verschneiten Parkplatz und begaben uns im Schneeregen zur Kirche. Dort waren bereits viele eingetroffen, vor allem auch viele jüngere Leute aus Pats und Antje's Bekanntenkreis. Auch Antje's Familie war angereist aus der ehemaligen DDR, woher Antje stammte.



Ich hasse Beerdigungen: Ich hätte lieber, wenn man an meiner Abdankung ein Fest machen würde, denn alle, die sich da versammeln, haben ja ganz viele schöne Erinnerungen an Momente, die man zusammen erleben durfte. Für einmal aber war es eine «Abdankung» (welches schreckliche Wort!), die mich versöhnlich stimmte. Kein einziges Mal fiel das Wort «Gott», ich durfte viel Schönes aus dem Leben von Antje erfahren und wie sie zu Pat gekommen ist.
Der freischaffende Theologe Markus A. Tschopp, verstand es, das Leben nachzuzeichnen, so dass man sich ein Bild der letzten 35 Jahre machen konnte. Die Rede wurde durch Lieblingslieder von Antje unterbrochen, so beispielsweise der Beatles Song «Let it be». So erfuhren wir, dass Antje im Januar anlässlich der Beerdigung ihrer Mutter, die im Alter von 62 Jahren an Leukämie gestorben war, stürzte und sich das Bein brach. Zurück in Winterthur begab sie sich in die Obhut des Stadtspitals. Dort bekam sie einen Gips, mit welchem sie zuhause ihren normalen Alltag meisterte. Sie war auf dem Weg zur Genesung, als die Embolie eintrat: Sie erreichte noch Pat am Telefon, als er kurz vor zuhause auf dem Rückweg von der Arbeit war. Als er ankam, tat sie noch ihre letzten Atemzüge in seinen Armen. Die herbeigeeilte Sanität konnte nichts mehr retten.

Viele Jahre war Tony Ruepp, der Vater von Pat, mit seinen Ideen ein regelmässiger Helfer anlässlich meines 1.Mai-Rallyes. Pat trat in seine Fussstapfen und mit ihm dann auch Antje. Das Paar war eine regelmässige Stütze, brachten die lustigen Ideen gleich mit und opferten jeweils den Tag im Dienst der Teilnehmenden am Rallye. So war Antje all jenen, die in den vergangenen Jahren am 1.Mai teilgenommen hatten, ein Begriff. Mit ihrer lustigen Art kam sie überall gut an.

Dieses Bild zeigt die beiden, Pat und Antje Ruepp anlässlich des 1.Mai-Rallyes 2009 an ihrem Posten in Winterberg. 


Am 21. April wurde dann doch noch gefestet!

Allen Freunden war die «pfundige Töff-Fahrerin» als ein frohes Wesen bekannt: So war es bestimmt in ihrem Sinne, dass am selben Ort, wo sie 10 Jahre zuvor die Hochzeit mit Pat gefeiert hatte, nun das Abschiedsfest im Kreis derselben Freunde von damals stattfand. In der Erinnerung, liebe Antje, lebst Du ewig weiter - im Alltag aber, ist es verdammt schwierig, auf Dich zu verzichten! Wir wünschen Dir alles Gute auf Deiner letzten (Töff?) Fahrt...

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